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Marylandbrücke Hannover-Zahnarzt

Marylandbrücke Hannover Info:

Einflügelige Klebebrücken, sogenannte Marylandbrücken,

finden ihren Einsatz im Frontzahnbereich und können angezeigt sein, wenn wie im Bild gezeigt die Lücke zu schmal ist für ein Implantat, ein Implantat besonders bei Jugendlichen erst einmal vermieden werden soll, eine schnelle Versorgung gefordert wird (Frontzahnverlust nach Unfall -> kosmetische Rehabilitation eilt) oder die Nachbarzähne nicht für eine Brücke präpariert werden sollen.

Einflügelige Klebebrücken haben sich inzwischen vom Nischendasein zur vollwertigen Implantatalternative entwickelt.

Die Vorteile gegenüber der zweiflügeligen klassischen „Marylandbrücke“ mit Metallbasis konnten inzwischen evidenzbasiert dargelegt werden.

Dem Patienten kommt bei der einflügeligen Brücke zu Gute, dass, wenn überhaupt, nur ein Zahn präpariert werden muss, eine leichtere Reinigungsfähigkeit besteht, bessere Langzeitprognose vorliegt und letztendlich gegenüber einer Implantatversorgung deutlich geringere Kosten entstehen.

Es besteht bei korrekter Indikation und Ausführung der Arbeit gute Stabilität des adhäsiven Verbundes, auch in Fällen erhöhter Belastung. Der gezeigte Beispielfall ist mittlerweile seit 3 Jahren stabil in Funktion.

Die aktuelle S3-Leitlinie zu vollkeramischen Restaurationen beschreibt, dass vollkeramische einflügelige Adhäsivbrücken evidenzbasiert nur im Frontzahnbereich empfohlen werden können. Hier sollten sie allerdings „bei der richtigen Indikation als Therapieoption angesehen werden“.

Grundlage für diese Empfehlung sind die Studien zu einflügeligen Adhäsivbrücken, die nach 10 Jahren Beobachtungszeitraum bei verblendeter Aluminiumoxidkeramik eine Überlebensrate von 94 % und bei verblendeter Zirkonoxidkeramik nach 5 Jahren eine Überlebensrate von 100 % dokumentieren konnten.

Unterstützung erfahren die Ergebnisse der Kieler Studien durch eine weitere Publikation: Sailer & Hämmerle konnten 2014 in einer retrospektiven Studie zu einflügeligen Zirkonoxid-Klebebrücken mit einem mittleren Beobachtungszeitraum von 4 Jahren ebenso eine 100%ige Erfolgsquote verbuchen. Als Erfolg wurde hier allerdings auch eine erfolgreiche adhäsive Wiederbefestigung verzeichnet, was in den zitierten Studien zweimal auftrat. 

Aber auch zu metallbasierten Klebebrücken gibt es beeindruckende Ergebnisse zugunsten der einflügeligen Variante: In der Studie von Botelho et al. (2016), die ein- und zweiflügelige Adhäsivbrücken auf NEM-Basis nachuntersuchten, konnten für die einflügeligen Varianten nach einer mittleren Verweildauer von 18 Jahren signifikant bessere Erfolgs- und Überlebensraten dokumentiert werden als für die früher üblichen zweiflügeligen, die dem klassischen „Maryland“-Prinzip folgten.

Somit können inzwischen drei hochwertige Studien zu einflügeligen Zirkonoxid-basierten Klebebrücken zitiert werden, die bei einer mittleren Beobachtungsdauer von 5 Jahren von nahezu 100 % Erfolgsquote berichten können. Derartige Ergebnisse, die man klinisch extrem selten findet, sprechen für diese minimalinvasive prothetische Therapieoption.

Auch die Studien von Tanoue (2010,2015,2016) zeigen die Komplexität der Etablierung eines suffizienten adhäsiven Verbundes: Die Misserfolgsrate lag bei unerfahrenen Zahnärzten doppelt so hoch wie bei erfahrenen Behandlern. Aus diesem Grund beschreiben Sasse und Kern 2014 detailliert das aufwendige Behandlungsprozedere, welches auch die Grundlage der hier vorgestellten Patientenfälle darstellt. Die Kieler Prothetik um Professor Kern dürfte maßgeblich dafür verantwortlich sein, dass die einflügelige Klebebrücke aus Oxidkeramik vom experimentellen Nischendasein zur ersten Wahl der minimalinvasiven nichtchirurgischen Behandlungsoptionen für die Versorgung einzelner fehlender Schneidezähne geworden ist.